Gelernt ist gelernt

Ein spannender Auftrag: Die Geschichte einer besonderen Hochzeitskerze

Eine kreative Herausforderung mit Herz

Diese Geschichte zeigt, wie aus einer Messebegegnung ein ganz besonderer Auftrag werden kann. Durch persönliche Beratung und kreative Planung konnte ich aus der Idee eine individuelle Hochzeitskerze gestalten, die die Wünsche und Vorstellungen meiner Kundinnen perfekt umsetzte. Mit Liebe zum Detail und dem symbolischen „Engel der Kulturen“ entstand ein einzigartiges Stück, das nicht nur dekorativ, sondern auch bedeutsam ist.

Kundennähe und Handwerkskunst: Eine Geschichte, die verbindet

Durch diese Erfahrung wurde mir wieder bewusst, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden einzugehen und gemeinsam kreative Lösungen zu finden. Die handgefertigte Hochzeitskerze war am Ende mehr als nur ein Auftrag – sie war eine Botschaft der Verbindung und ein Ausdruck der Hingabe, die ich in jede meiner Arbeiten lege.

Von der Messe ins Atelier: Die Geschichte einer besonderen Hochzeitskerze

Messen sind immer wieder spannend und bieten eine wunderbare Gelegenheit, Menschen kennenzulernen. Auf der Hochzeitsmesse 2016 in Recklinghausen erlebte ich genau so eine Begegnung, die sich später als besonders herausstellen sollte. Mutter und Tochter betraten meinen Stand und begutachteten interessiert meine „Halbrohlinge“ an Hochzeitskerzen. Halbrohlinge sind Kerzen, die bereits fertig verziert sind, jedoch noch auf ihre Personalisierung warten – das heißt, Namen und Hochzeitsdatum müssen noch ergänzt werden. Die beiden Damen waren sehr interessiert und stellten viele Fragen, während sie mir bei der Arbeit zusahen. Mit einem Flyer versorgt, gingen sie schließlich weiter. An diesem Tag dachte ich nicht, dass diese Begegnung später zu einem ganz besonderen Auftrag führen würde.

Eine unerwartete Rückkehr: Der Besuch im Atelier

Einen Monat später standen Mutter und Tochter plötzlich in meinem Atelier. Die Tochter trug eine Kiste unter dem Arm, aus der eine Kerze hervorschaute. „Vielleicht können Sie sich noch an unseren Besuch auf der Messe in Recklinghausen erinnern?“, fragte die Mutter. Bei all den Besuchern auf der Messe war mir die Begegnung zunächst nicht präsent, aber ich war neugierig, was die beiden Damen mir brachten. „Meine Tochter hat versucht, die Hochzeitskerze für ihre Schwester selbst zu gestalten“, erklärte die Mutter und stellte die Kiste auf meinen Tresen. „Das Ergebnis ist jedoch nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Außerdem möchten wir lieber eine echte Kerze statt der LED-Echt-Wachs-Kerze.“

Ich war gespannt und blickte genauer in die Kiste. Darin lagen weinrote Wachsplatten, feine silberne Perlstreifen und eine Schablone mit dem Symbol „Engel der Kulturen“. Die LED-Kerze, die bereits gestaltet war, zeigte dieses besondere Symbol. Der „Engel der Kulturen“ verbindet den Halbmond des Islam, das Kreuz des Christentums und den Davidstern der Juden, um ein Bild zu formen, das an einen Engel erinnert. „Sie können das Material gern verwenden“, sagte die Mutter freundlich.

Von der Idee zur Umsetzung: Die Herausforderung einer neuen Kerze

Ich wusste sofort, dass dies keine einfache Aufgabe werden würde. „So einfach ist das alles nicht“, dachte ich mir. „Soll die Wachskerze in etwa die gleiche Größe haben wie Ihre LED-Kerze?“, fragte ich die beiden, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was sie sich wünschten. „Ja, die Größe passt so“, antwortete die Mutter. „Gut, dann haben wir schon eine wichtige Entscheidung getroffen“, erwiderte ich erleichtert.

„Was soll denn außer dem Engel der Kulturen noch auf die Kerze?“, fragte ich weiter. „Die Namen der beiden und das Hochzeitsdatum, wenn möglich in Schreibschrift“, fügte die Mutter hinzu. Nun hatte ich eine klare Vorstellung und bot an, zwei Entwürfe zu erstellen und ihnen diese per E-Mail zu schicken, damit sie in Ruhe entscheiden könnten. Die beiden nahmen meinen Vorschlag gerne an, und ich machte mich an die Planung der Kerze.

Kreativer Prozess: Zwei Entwürfe für die perfekte Hochzeitskerze

Zu Hause dachte ich lange über das Design nach und erstellte schließlich zwei Entwürfe. Einer war schlicht und elegant, der andere romantischer, mit feineren Details und zusätzlichen dekorativen Elementen, um der Kerze eine besondere Note zu verleihen. Beide Entwürfe schickte ich den Damen per E-Mail, und nach ein paar Tagen erhielt ich eine Nachricht, dass sie sich für den romantischeren Entwurf entschieden hatten. Ich war begeistert und machte mich an die Arbeit.

Die Umsetzung: Mit Liebe zum Detail

Ich begann mit dem Rohling und legte die weinroten Wachsplatten behutsam an, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Das Symbol „Engel der Kulturen“ formte ich in mehreren Schritten, wobei ich darauf achtete, dass die Details klar erkennbar blieben. Dann folgte die Beschriftung mit den Namen und dem Hochzeitsdatum in eleganter Schreibschrift, wie es sich die Kundinnen gewünscht hatten. Ich setzte feine Perlstreifen ein, um die Kerze zu verzieren und ihr eine elegante Ausstrahlung zu verleihen. Schritt für Schritt entstand eine Kerze, die sowohl die Eleganz als auch die symbolische Tiefe einfing, die sich Mutter und Tochter vorgestellt hatten.

Ein glücklicher Abschluss: Die Kerze ist vollendet

Als die Mutter und ihre Tochter die fertige Kerze in meinem Atelier abholten, strahlten sie vor Freude. „Das ist genau so, wie wir es uns erhofft haben“, sagte die Mutter gerührt, während die Tochter bewundernd über die Details der Kerze strich. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass ich mit meiner Arbeit eine besondere Erinnerung für die Familie schaffen konnte, die weit über das bloße Dekorieren hinausging.

Diese Begegnung und die anschließende Zusammenarbeit erinnerten mich daran, wie wichtig es ist, auf die Wünsche der Kunden einzugehen und ihnen mit Kreativität und handwerklichem Geschick zu begegnen. Am Ende entstand eine individuelle Hochzeitskerze, die nicht nur ein dekoratives Element war, sondern auch eine Geschichte erzählte – eine Geschichte von Liebe, Verbundenheit und kultureller Vielfalt.